Not macht erfinderisch, nicht wahr? Das ist nicht nur eine alte, deutsche Weisheit, sondern auch eine sizilianische. Dort spiegelt sie sich insbesondere in der traditionellen Küche immer wieder, so wie bei diesem Gericht zum Beispiel - “sarde allinguate”.
Der Ursprung dieses Gerichts führt uns ins 13. Jahrhundert, als die Spanier über Sizilien herrschten. Damals bereiteten die reichen Spanier gerne mal Seezunge zu, die schon zu dieser Zeit eine teure Delikatesse war. Die ärmeren Sizilianer, die sich den teuren Fisch nicht leisten konnten, kauften die weitaus günstigen und nicht mehr all zu frischen Sardinen. Aus dieser Not heraus, marinierten sie die Sardinen in Essig, um den Geruch und nicht so angenehmen Geschmack zu übertünchen. Den Namen hat das Gericht dennoch den Spaniern zu verdanken. Die Seezunge heißt auf spanisch “lenguado” und da die Sardinen nach der Zubereitung der Seezunge ähneln, nannte man sie “allinguate”, um das Essen der Reichen zu imitieren.
Obwohl man heutzutage nicht mehr auf B-Ware zurückgreift und die frischesten Sardinen überhaupt kaufen kann, werden die Sardinen vor dem Frittieren weiterhin in Essig mariniert. Warum? Weil sie so Eins-A schmecken! Ich sage euch: Während der Zubereitung ist der Geruch so betörend, dass man es kaum abwarten kann sie zu verputzen. Möglicherweise liegt es ja daran, dass dieses Gericht zu den Fisch-Klassikern der Insel gehört.
Buon appetito,
euer Antonio